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Stromverbrauch im Einzelhandel: Supermarkt mit Photovoltaik
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung der EHI Studie: Energieverbrauch im Einzelhandel
Stromverbrauch im Food- und Nonfood-Handel in Deutschland in den Jahren 2017 bis 2022
Beispielrechnung Photovoltaik Supermarkt
Photovoltaik für Aldi Supermarkt
Lidl baut Photovoltaik massiv aus
Fazit zu den Aktivitäten von Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe, Edeka und co.
Vergleich der Betriebstypen
Im Corona-Jahr 2020 waren alle Nonfood-Einzelhandelsformate, außer Drogerie- und Baumärkten, von schwerwiegenden pandemiebedingten Schließungen betroffen. Dies hatte oft existenzielle Konsequenzen für die Händler, insbesondere für Unternehmen im Textil-, Schuh- und Sportfachhandel. Die Öffnungszeiten in der Nonfood-Branche variierten im Vergleich zum Vorjahr (2019) zwischen 40 und 85 Prozent aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den Bundesländern. Bei nur 40 Prozent der Öffnungstage im Vergleich zum Vorjahr wird die existenzielle Bedrohung besonders deutlich. Im Durchschnitt hatten Nonfood-Geschäfte, abgesehen von Drogerie- und Baumärkten, im Jahr 2020 nur 70 Prozent ihrer Zeit geöffnet.
Der Foodhandel spart Strom
Im deutschen Lebensmittelhandel ging der Stromverbrauch im Jahr 2021 zurück. Geschäfte, die als nicht-systemrelevant eingestuft wurden, mussten vorübergehend schließen, was auch den Nonfoodhandel betraf, abgesehen von Lebensmittelhandel, Drogerien und Baumärkten. Obwohl einige Nonfoodhandelsgeschäfte ihre Räume zeitweise für andere Zwecke nutzten, lässt ein Vergleich des Stromverbrauchs mit den Vorjahren keine Schlüsse auf eine effizientere Nutzung zu.
Im Jahr 2020 konnte trotz höherer Verkaufszahlen im Lebensmittelhandel die Energieeffizienz gesteigert werden. Dieses Ergebnis ist auf Investitionen in effizientere Kältetechnik und die fortgesetzte Nutzung von LED-Beleuchtung zurückzuführen. Im Lebensmittelhandel macht der Stromverbrauch fast 80 Prozent des gesamten Energieaufwands aus. Der Stromverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche sank von 318 auf 314 kWh, was zu einer Reduzierung um 1,3 Prozent führte. Über die letzten fünf Jahre betrachtet, entspricht dies einer Reduzierung des Verbrauchs um fast fünf Prozent.
Im Nonfoodhandel lässt sich der Stromverbrauch aufgrund der besonderen Umstände im Coronajahr 2020 zwar nicht mit den Vorjahren vergleichen. Dennoch lag er, bedingt durch den Wegfall aufwendiger Plus- und Minuskühlung, bei weniger als einem Drittel des Food-Handels. Im Durchschnitt fielen 95 kWh pro Quadratmeter an.
Quelle: EHI
Über das EHI
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China-in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.
Leseprobe: Energiemanagement im Einzelhandel kompakt
Quelle: EHI
Zusammenfassung der EHI Studie: Energieverbrauch im Einzelhandel
Alle müssen Geld sparen, auch die Geschäfte: Im Winter schließen manche Geschäfte Türen und reduzieren die Beleuchtung, um Strom zu sparen und Kosten zu senken. Das EHI Retail Institute hat eine Studie namens “Energiemanagement im Einzelhandel 2022” veröffentlicht. Diese Studie zeigt, welche Teile im Einzelhandel am meisten Strom verbrauchen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021.
Im Bereich Lebensmittelgeschäfte:
- 46% des Stromverbrauchs kommt von den Kühlanlagen.
- 21% entfallen auf die Beleuchtung.
- 20% werden für andere Dinge verwendet.
- 13% des Stroms werden für Klimaanlagen und Belüftung verwendet.
Im Bereich Non-Food-Geschäfte:
- 46% werden für die Beleuchtung verwendet.
- 36% entfallen auf Klimaanlagen und Belüftung.
- 18% werden für andere Dinge verwendet.
Cathrin Klitzsch, Projektleiterin im EHI-Forschungsbereich Klima + Energie, sagt, dass Energieeffizienz und Investitionen in erneuerbare Energien für Geschäfte immer wichtiger werden. Eine umfassende Betrachtung wird strategisch relevant.
Insgesamt hat sich der durchschnittliche Stromverbrauch in Lebensmittel- und Non-Food-Geschäften verringert. Im Jahr 2021 hat ein Lebensmittelgeschäft durchschnittlich 308 kWh Strom pro Quadratmeter Verkaufsfläche verbraucht (2020: 314 kWh). Im Non-Food-Bereich, der im Jahr 2021 aufgrund von Corona in den ersten Monaten geschlossen war, betrug der Stromverbrauch 91 kWh pro Quadratmeter Verkaufsfläche (2020: 95 kWh).
Stromverbrauch im Food- und Nonfood-Handel in Deutschland in den Jahren 2017 bis 2022
In den vergangenen Jahren ging der Stromverbrauch im Einzelhandel (sowohl Food als auch Nonfood) zurück. Dies ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2023. Während im Jahr 2017 der Stromverbrauch im Lebensmittelhandel noch bei 321 Kilowattstunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche lag, betrug dieser im Jahr 2022 nur noch 306 Kilowattstunden. Unter den Lebensmitteleinzelhändlern sind Supermärkte dabei führend im Stromverbrauch, wie diese Statistik zeigt.
Quelle: statista.de
November 2023
Deutschland
2017 bis 2022
Food: 28 Handelsketten mit über 21.000 Filialen; Nonfood: 23 Handelsketten mit über 10.500 Filialen
Beispielrechnung Photovoltaik Supermarkt
Trotz des hohen Stromverbrauchs bieten viele Supermärkte ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Photovoltaik. Insbesondere freistehende Supermärkte weisen das größte Potenzial auf, einen erheblichen Teil ihres Energiebedarfs durch Solarenergie zu decken. Um dies zu verdeutlichen, betrachten wir einen mittelgroßen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 314 kWh/m2 stehen am Jahresende etwa 251.000 Kilowattstunden auf dem Zähler. Dem gegenüber steht ein erhebliches Potenzial für Photovoltaik: Pro Kilowatt Peak wird ein Flächenbedarf von etwa 5 Quadratmetern angenommen, was 200 Watt Peak pro Quadratmeter entspricht. Allerdings ist das Dach eines Supermarkts nicht vollständig nutzbar, da Lüftungsanlagen und andere Hindernisse die volle Belegung verhindern. Selbst bei einer etwas pessimistischen Einschätzung könnte man etwa 600 Quadratmeter der Verkaufsfläche für Photovoltaik nutzen. Dies entspräche einer Anlage mit 120 Kilowatt Peak, die jährlich zwischen 110.000 und 120.000 Kilowattstunden erzeugen könnte. Rein rechnerisch deckt dies knapp 50 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass nachts zusätzlicher Strom zugekauft werden muss, während tagsüber überschüssige Energie ins Netz eingespeist werden kann. Für die Betreiber dürfte sich die Investition in Photovoltaik aufgrund des hohen Eigenverbrauchs und des verstärkten Strombedarfs der Kühlanlagen während sonniger Zeiten schnell rentieren.
Photovoltaik für Aldi Supermarkt
Auch der Discounter Aldi Nord zieht ähnliche Schlussfolgerungen und investiert verstärkt in Photovoltaik. Das Unternehmen gibt für das Jahr 2021 eine installierte Leistung von 123.800 Kilowatt Peak auf den Dächern seiner Filialen an und plant für 2022 weitere Erweiterungen. Aldi Nord beziffert die Eigenverbrauchsquote auf 70 Prozent, die direkt in den Filialen genutzt werden, während 30 Prozent in das Netz eingespeist werden. Um diesen Wert zu steigern, plant Aldi Nord ein Pilotprojekt mit der Verwendung von Speichern aus ausgemusterten E-Auto-Batterien.
Aldi Süd meldet, dass bereits 1320 seiner knapp 2000 Filialen mit Photovoltaik ausgestattet sind. Die Eigenverbrauchsquote liegt hier mit 80 Prozent etwas höher als bei Aldi Nord. In den Nachhaltigkeitsberichten beider Aldi-Unternehmen wird betont, dass die meisten Beleuchtungseinrichtungen bereits auf LED umgestellt und alte Kühlungen durch neue, fernüberwachte Geräte ersetzt wurden. Die Photovoltaikanlagen sind größtenteils klassische Anlagen auf Flachdächern. In Waldbronn bei Karlsruhe verfolgt Aldi Süd einen alternativen Ansatz: Die bestehende Filiale wurde im August 2021 zusammen mit einer DM-Drogeriefiliale an einen provisorischen Ausweichstandort in Leichtbauweise verlegt. Bis 2024 ist die Errichtung eines neuen Wohn- und Geschäftskomplexes auf dem Gelände der alten Filiale geplant. Die untere Ebene beherbergt Aldi Süd, Rewe und DM, darüber befinden sich 115 Wohnungen, und auf dem Dach ist eine Kombination aus Photovoltaik, Begrünung und Solarthermie geplant.
Lidl baut Photovoltaik massiv aus
Lidl, ein Wettbewerber im Markt, hat berechnet, dass bereits 25 Prozent des gesamten Energiebedarfs, einschließlich nicht nur des Strombedarfs, in seinen Filialen durch eigene Photovoltaikanlagen abgedeckt wird. Im Jahr 2020 stammten noch 24.396 Megawattstunden (MWh) des Energiebedarfs aus Sonnenenergie, während dieser Wert laut Unternehmensangaben bereits auf 36.389 MWh angestiegen ist. Das Unternehmen hat weitere Ausbaupläne: Aktuell sind 62.263 Kilowatt Peak auf den Dächern von Lidl installiert, bis 2025 sollen es 182.000 werden. Diese Installationen betreffen nicht nur die Filialen, sondern auch Lager und andere Immobilien mit Dachflächen. Trotzdem kann der Lebensmittelhändler seinen Strombedarf in den Filialen nicht vollständig selbst decken; 7.094 MWh wurden ins öffentliche Netz verkauft. Eine weitere Maßnahme zur Steigerung des Eigenverbrauchs sind die 450 Ladesäulen mit bis zu drei Ladepunkten, an denen Kunden ihre Fahrzeuge aufladen können.
Am Standort Albstadt (Baden-Württemberg), der im Dezember 2021 eröffnet wurde, hat Lidl getestet, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz von Speichern und Photovoltaik ergeben. Die 1340 Quadratmeter Verkaufsfläche werden von einer 182-kWp-Photovoltaikanlage versorgt, die 170.000 kWh produziert. Die tagsüber anfallenden Überschüsse werden in einem 66-kWh-Speicher gespeichert, der nicht nur die Filiale, sondern auch E-Auto- und E-Bike-Ladestationen versorgt. Lidl gehört zur Schwarz-Unternehmensgruppe, zu der auch Kaufland gehört. Die Unternehmensgruppe plant bis zum Geschäftsjahr 2025 den Bau von etwa 3700 weiteren Anlagen und die Installation einer Gesamtleistung von 700.000 Kilowatt Peak.
Fazit zu den Aktivitäten von Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe, Edeka und co.
Ähnlich wie Aldi strebt auch Lidl nicht nur die Eigenproduktion, sondern auch eine Reduzierung des Energieverbrauchs an. In Beantwortung unserer Anfrage erklärte die Pressestelle, wie sie dieses Ziel erreichen möchten: “Durch die Implementierung von Gebäudeautomation, die eine optimale Nutzung von Energie durch bedarfsgerechte Steuerung, Regelung und Überwachung ermöglicht, reduzieren wir kontinuierlich den Energiebedarf. Mithilfe von Monitoring und Analysen des Energieverbrauchs können wir zügig auf Abweichungen reagieren.”
Auch auf den Dächern anderer Supermärkte, Discounter und Logistikzentren sind bereits Photovoltaikanlagen installiert. Bei Rewe und Edeka gestaltet sich die Berechnung deutschlandweiter Zahlen und die Umsetzung einer unternehmensweiten Ausbaustrategie aufgrund der Organisationsstruktur schwieriger. Viele Märkte werden von lokalen Kaufleuten betrieben, und viele Standorte sind gemietet, was Investitionen komplexer macht. Hier sind kreative Lösungen gefragt: In Bayern kooperierte beispielsweise ein Rewe-Kaufmann mit dem lokalen Energieversorger und nahm Anfang 2022 eine 75-kWp-Anlage in Betrieb, deren erzeugter Strom vollständig von der Filiale genutzt wird.
Die Ära, in der Photovoltaikstrom teurer war als der am Markt verfügbare Strom, liegt weit zurück, und die Einspeisevergütung ist nun deutlich niedriger als der Kaufpreis. Daher erweisen sich Photovoltaikanlagen als besonders rentabel, wenn der Eigenverbrauch (tagsüber) hoch ist. Lebensmitteleinzelhändler mit unbeschatteten Flachdächern erfüllen somit alle Voraussetzungen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen. Aufwendige Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnungen sind für diese Unternehmen nicht erforderlich. Angesichts des hohen Stromverbrauchs im Lebensmittelverkauf ist es jetzt opportun, die Flachdächer mit Photovoltaikmodulen zu bestücken.
Effizienter Kühlen mit Kälteservefunktion
Die Hersteller von Kühlgeräten können dazu beitragen, den Eigenverbrauch von Sonnenstrom zu erhöhen und somit das Stromnetz zu entlasten. Anbieter von Kühltruhen für den professionellen Einsatz, wie beispielsweise Liebherr, bewerben bereits eine Kältereservefunktion. Anstatt überschüssigen Strom ins Netz zu speisen, gibt der Wechselrichter den Kühltruhen den Befehl, kältere Temperaturen zu erzeugen, als tatsächlich benötigt werden. Nachts können die Truhen diese Kältereserve dann allmählich nutzen, und die Kühlgeräte müssen erst zu einem späteren Zeitpunkt auf zusätzlich gekauften Strom zurückgreifen.
Quelle: EnergieSchweiz, Bundesamt für Energie BFE
Zitat aus dem Artikel: Kühlen mit der Sonne? Es ist sinnvoll, auch die Klimaanlage und die Lüftung mit Solarstrom zu betreiben. Kühlschrank und Tiefkühler beanspruchen zusammen 15 bis 30% vom Haushaltsstrom. Es ist grundsätzlich möglich, die Geräte mittels Funksteckdose nur dann freizugeben, wenn überschüssiger Solarstrom vorhanden ist. Dafür sollte die Temperatur der Geräte 1 bis 2 Grad Celsius tiefer eingestellt werden, so dass dem Kühlgut über Nacht eine Kältereserve zur Verfügung steht. beispielsweise hat solar-Log eine Programmfunktion für Tiefkühler mit
eigener Temperaturüberwachung. Weil die Qualität des Kühlguts bei Temperaturschwankungen leiden kann, ist hier der Einzelfall genau zu prüfen. Auch ist durch weitere technische Massnahmen sicherzustellen, dass eine Maximaltemperatur nicht überschritten wird. Gewerbebetriebe optimieren die Nutzung ihrer Kühlung aufgrund von Stromangebot und Strompreis.
In grossen Betrieben entspricht eine Kältereserve voneinem halben Grad unter Umständen bereits einer grossen Energiemenge, die so kostenlos gespeichert werden kann. Kühlt ein Bauernbetrieb z.B. die Milch nicht direkt, sondern im Eiswasserkühlverfahren, kann Eis auf Reserve mit Solarstrom produziert werden.