Die nachfolgenden Hinweise zur Erdung und zum Blitzschutz von PV-Anlagen sind zum Großteil aus der K2-Systems Empfehlung übernommen: Potentialausgleich und Blitzschutz bei PV-Montagesystemen.

K2 Systems ist ein namhafter Hersteller von qualitativ hochwertigen Montagelösungen für PV-Anlagen.

Darüber hinaus bietet DEHN, der bekannteste Hersteller für Erdungs- und Blitzschutzanlagen aus Deutschland, eine exzellente Zusammenstellung zu diesem Thema.

Kurzzusammenfassung zum Potentialausgleich und Blitzschutz von PV-Anlagen

  • Falls das Wohngebäude über einen Blitzschutz verfügt, sollte zwingend eine Fachkraft hinzugezogen werden, um die PV-Anlage in den bestehenden Blitzschutz zu integrieren.
  • Es gibt mittlerweile eine steigende Anzahl an Modulherstellern, die eine Erdung der Modulrahmen vorschreiben. Hierzu ist das Datenblatt zu prüfen und das Montagesystem entsprechend auszuwählen.
  • Üblicherweise kann der Potentialausgleich mit einer starren PVC NYY-J 1×16 mm² Erdleitung von der Potentialausgleichschiene im Hausanschlussraum zur PV-Anlage erfolgen. Der Potentialausgleich der Aluminium Unterkonstruktion erfolgt üblicherweise durch 8mm Aluminiumrunddraht. Die Verbindung zwischen Kupferkabel und Aluminiumrunddraht muss mit einer NIRO Klemme umgesetzt werden, um Kontaktkorrosion zu vermeiden. Zusätzlich kann die Kontaktstelle noch mit Antikorrosionsband geschützt werden. Es empfiehlt sich auch, den Aluminiumrunddraht an den Kontaktstellen etwas anzuschleifen, um die elektrisch nicht-leitende Oxidschicht zu entfernen.

Grundsätzliche Informationen

  • Ein bestehender Blitzschutz darf in seiner Wirkung durch eine PV-Anlage nicht beeinträchtigt werden.
  • In jedem Fall ist das Blitzschutzkonzept mit einem Blitzschutzplanungsbüro oder einer Blitzschutzfachkraft abzustimmen.
  • Ein zu errichtender Blitzschutz ist so auszulegen, dass er seine Funktion auch ohne PV-Anlage erfüllt.
  • Bei der Planung und Ausführung der Verbindungen zwischen Leitungen und Montagesystem, sind unter Berücksichtigung der elektrochemischen Spannungsreihen, dauerhaft geeignete Materialien auszuwählen um eine Kontaktkorrosion zu vermeiden.
  • Hinsichtlich der Planung und Ausführung sind die nationalen und ortsspezifischen Normen unbedingt zu beachten.
  • Anforderungen hinsichtlich der Planung sind den einschlägigen Normen zu entnehmen
  • Empfehlungen oder Installationshinweise des Modulherstellers sind zu beachten.
  • Normativ entfällt eine Modulrahmenerdung. Ausnahmen bestehen, wenn der Modulhersteller eine Rahmenerdung vorschreibt, was zunehmend der Fall ist. Daher empfehlen wir die Installationsanleitungen des Moduls zu prüfen. Gegebenenfalls muss jeder Modulrahmen in den Potentialausgleich miteinbezogen werden!
  • Ein Potentialausgleich ist optimalerweise so zu installieren, dass im Service-Fall Module aus dem Layout entnommen werden können, ohne dass der Potentialausgleich seine Funktion verliert

Allgemeine Hinweise zum Potentialausgleich

  • Werden Punkte unterschiedlichen Potentials miteinander leitend verbunden, so wird die zwischen ihnen bestehende Potentialdifferenz ausgeglichen.
  • Eine elektrische Spannung lässt sich dann zwischen den Punkten nicht mehr messen und somit wird ein Potentialausgleich hergestellt.
  • Die Verbindung eines Punktes der elektrischen Anlage mit dem Erdreich wird Erdung genannt. Diese kann bestimmte Aufgaben erfüllen, z.B. Schutz vor direkter und indirekter Wirkung eines elektrischen Schlags (Personenschutz).
    Schutz- oder Funktionserdung bestimmter Betriebsmittel z.B. Wechselrichter
    Potentialausgleich und Erdungsanlage ergänzen sich zu einem wirksamen Schutzsystem
  • PV-Anlagen müssen gemäß VDE 0100 immer mit einem Potentialausgleich versehen werden. Das betrifft alle leitfähigen und berührbaren Bauteile.

Allgemeine Hinweise zum Blitzschutz

Falls das Wohngebäude über einen Blitzschutz verfügt, muss von einer Blitzschutzfachkraft geprüft werden, ob und wie die neu zu installierende PV-Anlage darin eingebunden werden soll.

  • Unter einer Blitzschutzanlage versteht man Vorkehrungen gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen auf bauliche Anlagen.
  • Der Blitz kann zudem indirekt durch sein starkes elektromagnetisches Feld in elektrischen Leitungen oder metallischen Teilen wie Rohrleitungen innerhalb eines Gebäudes einkoppeln und Zerstörungen anrichten.
  • Durch einen Blitzeinschlag können Brände entstehen.
    Eine Blitzschutzanlage kann keinen absoluten Schutz bieten.
  • Äußerer Blitzschutz: Der äußere Blitzschutz bietet Schutz bei Blitzeinschlägen, die direkt in die zu schützende Anlage erfolgen würden. Er besteht aus Fangeinrichtungen, Blitzableiter (Ableitungsanlage) und Erdungsanlage.
  • Innerer Blitzschutz: Der Überspannungsschutz, welcher den inneren Blitzschutz darstellt, sind die Maßnahmen gegen Überspannungen unterschiedlichster Art. Auch Auswirkungen eines Blitzeinschlages bis in rund 1,5 km Entfernung werden auf Installationen sowie elektrische und elektronische Anlagen der baulichen Anlage übertragen.
  • Der innere Blitzschutz schützt auch vor Einwirkungen aus dem Netz.
  • Ist kein äußerer Blitzschutz vorhanden, muss auch
    kein Blitzschutz für die PV-Anlage errichtet werden.
  • Die Wahl der Überspannungsschutzgeräte erfolgt nach DIN EN 62305-3

Videos zum Potentialausgleich von PV Anlagen

Hinweis: es wird keine Haftung oder Gewährleistung für die Richtigkeit der obigen Angaben übernommen. Bitte kontaktieren Sie Fachpersonal wie einen Elektromeister oder Blitzschutzbetrieb.

× WhatsApp Kontakt